Da offenbar einige Gartenfreunde Probleme mit dem Verständnis der letzten Rechnung
haben, geben wir nachstehend einige Erläuterungen - hoffentlich für alle verständliche
und akzeptierbar - zu den in der Rechnung ausgewiesenen Schwundanteilen bei Strom
und Wasser.
Der ermittelte Verbrauch lt. Zählerständen (bestätigt durch jeden einzelnen Grtfrd.
auf dem Ableseformular) ist unstrittig, ebenso der Fixkostenanteil pro Parzelle,
welcher nichts anderes als die anteilige Gesamtgrundgebühr ist.
Ein Problem haben manche Grtfrde. mit dem Schwundanteil.
Dies sind die Differenzen, die zwischen Hauptzähler und Summe der Unterzähler klaffen.
Diese Differenzen werden in der Regel zu gleichen Teilen auf alle Gartenbesitzer
bzw. aktiven Verbrauchsstellen verteilt, wobei diese Anteile teils grösser sind als
der gemessene individuelle Verbrauch.
Die Ursachen können vielfältig sein:
- Elektroleitungen sind im Gartenverein oft recht lang, haben geringe Querschnitte
oder korrodierte Klemmstellen. Die Folge ist unweigerlich ein erheblicher Spannungsabfall
und damit Energieverlust.
- Die Elektroverteilung in so mancher Gartenlaube entspricht nicht den aktuellen Sicherheitsanforderungen
und könnte zusätzlich als „Einladung zum Stromdiebstahl“ verstanden werden.
- Nicht zu unterschätzen ist der Eigenverbrauch der Elektro-Unterzähler: Pro Jahr können
das je nach Fabrikat bei einem Wechselstromzähler 10 bis 20 kWh sein (bei Uralt-Modellen
auch deutlich mehr!), die der Zähler selbst nicht messen kann – sehr wohl aber der
Hauptzähler. Bei knapp 100 Unterzählern können so ohne Weiteres ca. 2.000 kWh Unterschied
entstehen.
- Neben diesen teils unvermeidbaren physikalischen Gegebenheiten bzw. teils nur aufwändig
zu behebenden Mängeln ist die Messgenauigkeit der Zähler in den Gärten selbst ein
wesentlicher Teil des Problems. Nach 30 Jahren ohne Wartung und Prüfung darf man
von Strom- oder Wasserzählern kein korrektes Messergebnis mehr erwarten. Elektrozähler
sind in einer unbeheizten Gartenlaube erheblichen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen
ausgesetzt, die im Gerät zu Betauung und nachfolgender Korrosion führen. Die Messgenauigkeit
leidet darunter, insbesondere bei geringer Leistungsentnahme läuft der Zähler eventuell
gar nicht mehr an.
- Überalterte Leitungen lassen unbemerkt grössere Mengen Wasser versickern.
- In Wasserzählern bilden sich unvermeidlich Ablagerungen von Kalk und Rost.. Ablagerungen
und Fremdkörper können zur Schwergängigkeit oder Blockierung des Laufrades führen
– es wird ein Minderverbrauch angezeigt. Besonders nachteilig wirkt sich die Winterpause
aus: Im Frühjahr sollte generell überprüft werden, dass der Zähler wirklich anläuft.
Der wohlgemeinte Ausbau des Zählers im Herbst führt übrigens zum Austrocknen und
lässt Ablagerungen aushärten, womit sich die messtechnischen Eigenschaften weiter
verschlechtern.
(Quelle: Eichamt Leipzig)
Der Vorstand wird in Kürze zu dieser Problematik Festlegungen treffen und allen Vereinsmitgliedern/Pächtern
in geeigneter Form bekanntgeben.
Ps.: Die Rechnungslegung für Strom- und Wasserverbrauch im Vorjahr erfolgte nach
dem gleichen Schema, mit ähnlichen Werten bei den Schwundanteilen. Beschwerden oder
Nachfragen gab es damals nicht …(?)
Hohenstein-Ernstthal, 26.05.2013
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